Ein feierlicher Beginn der Komturei Tschechien

Auf Schloss Nimerice, eine halbe Stunde nördlich von Prag, fand das erste feierliche Treffen der kürzlich in Budapest ernannten Komturei Tschechien statt. Unter den Gästen war unter anderem der Stellvertretende Großmeister SKKH Georg von Habsburg. Nach dem Eintreffen der Ritter in der Schlossanlage und einem gemeinsamen Mittagessen führte zunächst der Hausherr Vizekomtur Michael Heres durch sein Anwesen. 

In der bewegten Geschichte von Nimerice spiegeln sich auch die Hochs und Tiefs Tschechiens wider. Die Anfänge des Schlosses reichen bis in das 14. Jahrhundert zurück, bis zur Herrschaft des böhmischen Königs Karl IV. Sein heutiges Aussehen erhielt Nimerice im Jahre 1834. Im selben Jahr wurden auch die Schlossgärten angelegt. 1862 komponierte hier der Komponist Bedřich Smetana seine Oper „Die Brandenburger in Böhmen“. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kaufte die Familie von Vizekomtur Heres das Schloss, das später von den Kommunisten enteignet worden ist. Nachdem der Familie das Anwesen 1990 wieder zurückgegeben wurde, begann eine neue Ära. Es war eine nicht geringe Herausforderung, die ursprüngliche Eleganz und Schönheit des Schlosses wiederherzustellen.

Erzherzog Georg pflanzte beim ersten Treffen der Komturei eine Eiche ein – ein höchst symbolischer Akt, der die Verwurzelung der Länder der Wenzels-Krone im Hause Habsburg unterstrich – und trug sich in das Gästebuch ein. Zum Galadinner am Abend begrüßte die Komturei eine ganze Reihe hochkarätiger Gäste der tschechischen Gesellschaft und der Ordensregierung. Prokurator Baron Vinzenz Stimpfl-Abele unterstrich in seiner Begrüßung die Wichtigkeit der offiziellen Präsenz des Ordens in Tschechien. Die Gründung der Komturei stelle einen wichtigen, bisher fehlenden Baustein im Aufbau des Ordens dar. In Zukunft müsse der Orden in allen Ländern der ehemaligen Donaumonarchie – also in ganz Mitteleuropa – vollständig vertreten sein. Auf das anschließende Erklingen der Nationalhymne, gespielt von einem Streicherensemble, folgte die Ansprache des Komturs Milan Novak. Er verwies in seiner Rede auf das Ordensgelübde, das jeder Ritter bei seiner Investitur ablegt, und versprach beim Aufbau der Komturei besonders strenge Ansprüche zu stellen um ein festes Fundament für den St. Georgs-Orden in Böhmen, Mähren und Schlesien zu legen.Danach folgte die Volkshymne und es wurde zu Tisch gebeten. 

Nach den ersten Gängen des hervorragenden Menüs sprach Vizekanzler Peter Harold einen Tost aus. Um die Ankunft des St. Georgs-Ordens in Tschechien auch nach außen zu unterstreichen und als Zeichen der zukünftigen Residenz der Komturei in Nimerice und Prag überreichte Vizekomtur Hubert Fischl feierlich zwei Tafeln mit dem Ordenslogo. In einem gemütlichen, stimmungsvollen Ambiente klang der Abend in Schloss Nimerice aus, bei vielen interessanten Gesprächen vor dem Kamin.

Im Frühjahr 2020 wird der Ordenskonvent in Prag abgehalten werden.