Am 13. Juni 2025 wurde unserem Prokurator Baron Vinzenz von Stimpfl-Abele eine hohe Ehre zuteil: S. Em. Kardinal Dr. Christoph Schönborn OP verlieh ihm das Ritterkreuz des Päpstlichen Silvesterordens.
Zu diesem Anlass waren nicht nur zahlreiche Mitglieder der Ordensregierung, allen voran Kanzler Dr. Stefan Schermeier und die Vizekanzler Michael Blaha, MSc sowie LAbg. a.D. Mag. Gerald Ebinger, sondern als Vertreter des Geistlichen Rates auch Generalvikar Mag. Lic. theol. Yuriy Kolasa und Pater PhDr. Marek Pučalík O.Cr., die Präsidentin der Damen, Baronin KommR Mag. Gabriela von Stimpfl-Abele, und Vizepräsidentin Ulrike Günther, ferner hochrangige Repräsentanten der Katholisch-Österreichischen Landsmannschaften und des Mittelschüler-Kartell-Verbandes, sowie natürlich Familie und Freunde ins Erzbischöfliche Palais zu Wien gekommen. Als besonders weit angereiste Gäste freute sich der Prokurator, S. E. Erzbischof em. Dr. Stanislaus Hočevar SDB, begleitet von Komtur Mag. Johannes J. Krmc, Ehrenritter Rektor Prof. Dr. Ludvik Toplak sowie den Abgeordneten zum Europaparlament Mag. Lukas Mandl begrüßen zu dürfen.
In seiner sehr persönlichen Laudatio würdigte S. E. Bischof em. DDr. Klaus Küng das jahrzehntelange Wirken seines Freundes Baron Vinzenz von Stimpfl-Abele, beginnend mit einem kurzen Rückblick auf dessen Kindheit und Jugend: „Vinzenz ist in einer vom christlichen Glauben geprägten, adeligen Familie aufgewachsen. Er wurde von seinem Onkel Leopold im Dom von Salzburg getauft. Pater Leopold war ein Salesianer, der in der bayrischen Bischofsstadt Eichstätt gewirkt hat. Ein hervorragender Seelsorger, vor allem für junge Menschen. Durch die Verbindung mit ihm wurde in Vinzenz eine große Liebe zum hl. Franz von Sales geweckt. Der hl. Franz von Sales hat Vinzenz neben dem hl. Vinzenz Ferrer, seinem Namenspatron, stark geprägt. So ist er auch schon seit Jahren Präsident des „Vereins der Freunde der Salesianerinnen“ und eng verbunden mit den Schwestern am Rennweg, wo er – wie man mir verraten hat – normalerweise am Sonntagsgottesdienst teilnimmt.“
Der Vorsitzende unseres Geistlichen Rates berichtete weiters, dass Baron von Stimpfl-Abele sehr früh begann in der Pfarrkirche Aigen zu ministrieren, in deren Pfarrgebiet zu dieser Zeit auch Erzherzog Karl zuhause und mit seiner Familie dort oft in der Heiligen Messe war. „Dort ist dann auch durch Vinzenz´ Initiative eine Pfarrjugend entstanden. Er war damals gerade 16. Das ist für ihn kennzeichnend: fest im Glauben verwurzelt und engagiert“, so Bischof Klaus.
Ein zentrales Element der Laudatio war das Engagement unseres Prokurators im und für den St. Georgs-Orden: „Vinzenz sagt immer, für ihn ist der Glaube nicht nur eine Gnade, sondern vor allem auch Verantwortung, Auftrag und Pflicht. Ein sehr ritterlicher Zugang! So ist es nicht überraschend, dass er seinen Weg in den St. Georgs-Orden – den europäischen Orden des Hauses Habsburg-Lothringen – gefunden hat, der für so vieles steht, das in seinem Leben zentral und elementar ist. Seit über 8 Jahren führt er nun unsere Gemeinschaft, die fast tausend Mitglieder hat, als Prokurator, also als Alter Ego von Großmeister Erzherzog Karl, an. Es war und ist ihm wichtig, dass der St. Georgs-Orden das christliche Element nicht nur nicht in den Hintergrund geraten lässt, sondern als Fundament der eigenen Gemeinschaft und ganz Europas versteht. Er betrachtet den St. Georgs-Orden nicht als Konkurrenz zu den kirchlichen Orden, die er zutiefst respektiert, sondern als Ergänzung. Denn als nicht rein katholisch, sondern christlich, kann und soll sich der St. Georgs-Orden zu einer Kraft zu entwickeln, in welcher ein verbindender christlicher Geist herrscht und eine übergreifende wertebezogene Einheit besteht, die dabei hilft, in ganz Europa geschlossen, Seite an Seite, gegen das Achtfache Elend und die Auswüchse des Zeitgeistes anzukämpfen. Vinzenz weiß sich diesbezüglich auch besonders durch den von ihm so geschätzten Kardinal Kurt Koch bestärkt, der einmal klar gesagt hat, dass die Einheit nicht einfach eine Aufgabe ist, die wir auch noch haben, sondern dass sie der Wille des Herrn ist und es dazu keine Alternative gibt als die zu versuchen, mit all unseren Kräften dazu beizutragen.“
Der Laudator sprach auch den Interreligiösen Dialog in Salzburg an, den der Prokurator initiiert hat und der heuer zum zweiten Mal in Kooperation mit der Erzdiözese stattfindet. Durch den konstruktiven Austausch höchstrangigen Vertreter von Christentum, Judentum und Islam, würde der St Georgs-Orden ein kleines Stück weit zu einer christlichen Kommunikationsplattform und Brücke zwischen den abrahamitischen Religionen, unterstrich Seine Exzellenz.
„Dazu passt, dass Vinzenz überall, wo er ein Ehrenamt oder eine Funktion innehat, die Verehrung des Seligen Kaisers Karl fördert, dessen tiefer Glaube im 1. Weltkrieg zum Bemühen um einen fairen Frieden auf Augenhöhe geführt hat, leider ohne Erfolg. Der Selige Kaiser Karl könnte und sollte uns aber gerade in der aktuellen Verfassung der Gesellschaft und im Hinblick auf den in Europa tobenden brutalen Angriffskrieg ein bedeutendes Vorbild sein.“
Bischof Klaus schloss mit den Worten: „In diesem Sinn hat Vinzenz als Prokurator den St. Georgs-Orden ausgerichtet und ihm auch nach außen Profil gegeben. Und er hat dies von Anfang an besonnen, mit ruhiger Hand und als wirkliches Vorbild für die Ordensritter und Ordensdamen verwirklicht. Beachtlich sind immer wieder seine Reden, in denen er gekonnt und auf hohem Niveau, ohne zu polarisieren, wesentliche Themen anspricht. Beachtlich sind auch seine zahlreichen Publikationen, in denen er regelmäßig heiße gesellschaftspolitische Fragen aufgreift und die christlich-europäischen Werte den Auswüchsen des Zeitgeistes und ritterliche Haltung der gesellschaftlichen Orientierungslosigkeit entgegensetzt. Seine Beiträge bewirken bei vielen Menschen ein Nachdenken, auch ein tieferes Eindringen in die Frage, was der Glaube im täglichen Leben bewirken kann und soll. Für all das sind wir ihm sehr dankbar und sehr froh darüber, dass ihm heute angesichts seiner vielen Verdienste das Ritterkreuz des Silvesterordens überreicht wird!“
Kardinal Schönborn ergänzte spontan, dass der hl. Vinzenz Ferrer Dominikaner gewesen war, wie auch er selbst, dann überreichte er Baron von Stimpfl-Abele unter großem Applaus der Anwesenden den Orden und die päpstliche Urkunde.
Im Anschluss an die Verleihung stand noch eine Agape auf dem Programm, danach ging es ins Lokal Landstein im 3. Bezirk, wohin die Delegation Niederösterreich – Wienerwald zur Feier dieser hohen Auszeichnung geladen hatte. Delegationsleiter Dir. Günter Bergauer, MBA, und sein Stellvertreter Matthias Dolenc, MA, begrüßten die zahlreich erschienen Ordensdamen, Ordensritter und Gäste, darunter auch die beiden Nichten des Prokurators, die Baronessen Sophie und Victoria von Stimpfl-Abele. Vizekanzler Michael Blaha, MSc, ergriff dann das Wort, um dem Prokurator im Namen der Ordensregierung wie auch des gesamten Ordens aufs Herzlichste Anerkennung und Dank für seine großen Verdienste auszudrücken und mit einem Toast zur Ehrung zu gratulieren.
Prokurator Baron Vinzenz von Stimpfl-Abele dazu: „Eigentlich muss ich mich bedanken, nämlich bei meiner Familie, bei unserem Großmeister und bei Euch. Denn das richtige Rüstzeug für diesen Kampf um und für unsere christlich-europäischen Werte, den ich solange ich atme kämpfen werde, hat mir meine Familie gegeben, wofür ich ihr immer dankbar sein werde. Die beste Armee für diesen Kampf hat mir Erzherzog Karl anvertraut – den St. Georgs-Orden. Diese Gemeinschaft hat die richtigen Ideale, sie pflegt und verteidigt die tiefen, so wertvollen, Wurzeln unserer Gesellschaft und Kultur mit vereinten Kräften. So ist dieser Orden, den ich heute erhalten habe, aus meiner Sicht auch ein Stück weit eine Auszeichnung für den St. Georgs-Orden. Viribus Unitis!“
Danach wurde noch auf den Geburtstag des Delegationsleiters angestoßen und auf dessen großzügige Einladung hin bei Speis und Trank bis nach Mitternacht gefeiert.